Frank Sarodnick
Frank

Ich bin vor 20 Jahren von Berlin an den Niederrhein gezogen und teile mit dir meine Faszination für diese wundervolle Region.

Das Kloster Kamp, auch bekannt als Kloster Altenkamp, ist nicht nur ein architektonisches Juwel, sondern ein lebendiges Stück Geschichte mitten im Herzen des Niederrheins.

Diese ehemalige Zisterzienserabtei blickt auf eine über 900-jährige Geschichte zurück. Das Kloster liegt in Kamp-Lintfort, Nordrhein-Westfalen.

Ich möchte dich in diesem Artikel und auch in der Podcastfolge auf eine Reise zu einem Ort mitnehmen, an dem sich Geschichte, Architektur und Spiritualität auf magische Weise vereinen. 

Entdecke die Vielfalt und Schönheit dieses einzigartigen Ortes und lasse dich von seiner Magie verzaubern.

900 Jahre Kloster Kamp 

Gegründet im Jahr 1123, blickt das Kloster Kamp auf eine beinahe 900-jährige Geschichte zurück.

Als erstes Zisterzienserkloster im deutschsprachigen Raum spielte es eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung des Ordens nördlich der Alpen.

Die Zisterzienser waren für ihre asketische Lebensweise und ihr landwirtschaftliches Geschick bekannt. Sie prägten damit nicht nur die spirituelle Landschaft, sondern auch die physische Umgebung des Niederrheins nachhaltig.

Von den bescheidenen Anfängen im 12. Jahrhundert entwickelte sich Kloster Kamp schnell zu einem bedeutenden geistlichen und kulturellen Zentrum.

Als Mutterkloster war es verantwortlich für zahlreiche Tochtergründungen, die sich über ganz Nordeuropa erstreckten. Diese Expansion trug maßgeblich zur Verbreitung von Wissen, Kultur und fortschrittlichen landwirtschaftlichen Techniken bei.

Die Jahrhunderte waren nicht immer gnädig zu Kloster Kamp.

Kriege, Plünderungen und die Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts hinterließen ihre Spuren.

Doch wie ein Phönix aus der Asche erstand das Kloster immer wieder neu - ein Zeugnis für die Widerstandsfähigkeit und den Glauben seiner Bewohner und Unterstützer.

Kloster Kamp

Blick vom Barockgarten zum Kloster Kamp

Architektur Kloster Kamp

Auch wenn nur Fragmente der ursprünglichen mittelalterlichen Anlage erhalten sind, wird dich die architektonische Vielfalt heute noch beeindrucken.

Im Zentrum steht die Abteikirche aus dem 17. Jahrhundert.

Die ursprüngliche Klosterkirche wurde etwa um 1150 erbaut. Um 1410 gab es eine umfangreiche Renovierung, aber die mittelalterliche Klosterkirche ist leider nicht mehr erhalten.

Während der Kriegsunruhen 1585 wurde die Abteikirche fast komplett zerstört. Der Wiederaufbau der Kirche begann erst 1683, und so sehen wir sie bis heute.

Die Kamper Klosterkirche ist durch ihren schlichten Stil und den einfachen rechteckigen Chorraum ein wunderbares Beispiel für zisterziensische Architektur.

Ein weiteres Highlight ist das Museum des Kloster Kamp. Es ist in einem separaten Gebäude untergebracht.

Abteikirche Kloster Kamp

Blick in die Abteikirche des Kloster Kamp

Klostermuseum

Das Museum ist gegenüber der Abteikirche

Hier kannst du in die Welt der Zisterzienser eintauchen und mehr über die Geschichte des Klosters erfahren.

Jedes Ausstellungsstück erzählt seine eigene Geschichte und gibt dir Einblicke in das Leben und Wirken der Mönche über die Jahrhunderte hinweg.

Die Gärten: Ein Paradies auf Erden

Doch das wahre Juwel der Klosteranlage, und der Ort, an dem du vermutlich die meiste Zeit verbringen wirst, sind die wunderschönen Gärten. Es handelt sich hier um eine umfangreiche Gartenanlage.

Terassengarten und Barockgarten

Der rekonstruierte Terrassengarten ist ein Meisterwerk der Gartenarchitektur und eine Oase der Ruhe und Schönheit.

Wenn du zum ersten Mal die Stufen des Terrassengartens zum Barockgarten hinabsteigst, wirst du dich wie in eine andere Zeit versetzt fühlen.

Die symmetrisch angelegten Beete, die kunstvoll geschnittenen Hecken und die plätschernden Wasserfontänen erschaffen eine Atmosphäre von Ordnung und Harmonie - so habe ich es zumindest empfunden.

Terassengarten und Barockgarten Kloster Kamp

Blick vom Terrassengarten auf den Barockgarten

Terassengarten Kloster Kamp

Blick vom Barockgarten auf die Abteikirche des Klosters

Besonders beeindruckend ist der Wechsel der Jahreszeiten im Garten.

Im Frühling explodieren die Beete in einem Meer aus Farben, wenn die Frühlingsblüher ihre Pracht entfalten.

Der Sommer bringt üppige Rosen und leuchtende Stauden hervor, während der Herbst die Bäume in warme Goldtöne taucht.

Selbst im Winter hat der Garten seinen ganz eigenen Reiz, wenn Raureif die kunstvoll geschnittenen Buchsbäume überzieht.

Kräutergarten des Kloster Kamp

Ein besonderer Tipp für dich als Gartenliebhaber: Besuche unbedingt den Kräutergarten.

Hier findest du nicht nur eine Vielzahl von Heil- und Gewürzpflanzen, sondern kannst auch mehr über die lange Tradition der Kräuterkunde in den Klöstern erfahren.

Der Duft von Lavendel, Thymian und Salbei, der an warmen Sommertagen in der Luft liegt, ist einfach berauschend.

Der Alte Garten

Wenn du deine Erkundung der Klosteranlage fortsetzt, wirst du auf den sogenannten "Alten Garten" stoßen - ein verstecktes Juwel, das oft von Besuchern übersehen wird.

Dieser Garten bietet dir einen faszinierendes Farbkonzept. In jedem einzelnen Feld wurde Pflanzen einer bestimmten Farbe gepflanzt. 

Pflanzkonzept des Alten Gartens

Farbkonzept im "Alten Garten"

Alter Garten im Kloster Kamp

Der "Alte Garten" 

Dadurch kannst du fast zu jeder Jahreszeit blühende Pflanzen sehen.

Mein

TIpp

Tipp

Ich hole mir im "Alten Garten" Inspirationen für meinen eigenen Garten. 


Kulturelles Erbe und moderne Nutzung

Ich kann dir sagen, was mich am Kloster Kamp besonders fasziniert hat: Es ist wird die gelungene Verbindung von historischem Erbe und zeitgenössischer Nutzung.

Heute dient es als geistliches und kulturelles Zentrum, das eine Vielzahl von Veranstaltungen und Angeboten bereithält. Die Verbindung von Alt und Neu wird dich zum Nachdenken anregen und dir zeigen, dass das Kloster kein verstaubtes Relikt ist, sondern ein lebendiger Ort der Begegnung und des kulturellen Austauschs.

Regelmäßige Konzerte in der Abteikirche nutzen die hervorragende Akustik des Raumes und lassen dich in den Genuss von klassischer Musik in einem einzigartigen Ambiente kommen.

Wenn du das Glück hast, ein Orgelkonzert zu erleben, werden dich die Klänge, die den gesamten Kirchenraum füllen, tief berühren.

Wenn du tiefer in die spirituelle Tradition eintauchen möchtest, kannst du das bei Seminaren und Einkehrtagen tun.

Diese Angebote ermöglichen es dir, zur Ruhe zu kommen, zu reflektieren und vielleicht sogar neue Perspektiven auf dein eigenes Leben zu gewinnen.

Zusatz-

INFO

Info

Vielleicht hat Friedrich der Große für sein Sanssouci einige Inspirationen vom Kloster Kamp?

Ich erzähle mehr dazu in der Podcastfolge zu diesem Blogartikel. 

Anreise und Parken 

Wenn du nun Lust bekommen hast, Kloster Kamp selbst zu erkunden, habe ich hier einige nützliche Informationen:

  • Adresse: Abteiplatz 13, 47475 Kamp-Lintfort
  • Öffnungszeiten: Die Außenanlagen sind täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang geöffnet. Für die Öffnungszeiten von Kirche und Museum informierst du dich am besten vorab noch einmal auf der offiziellen Website vom Kloster Kamp.
  • Führungen: Werden regelmäßig angeboten, eine Voranmeldung ist empfehlenswert.
  • Mit dem Auto ist das Kloster gut zu erreichen. Parkplätze sind vorhanden.

Website des Kloster Kamp

Parkplatz vor dem Kloster Kamp

Parkplatz "Abteiplatz" vor dem Kloster Kamp

Öffnungszeiten Museum Kloster Kamp

Öffnungszeiten Museum Kloster Kamp

Mein Fazit

Für mich ist das Kloster Kamp mehr als nur ein historisches Denkmal. Es ist ein Ort, der Geschichte atmet, Kultur fördert und zur Besinnung einlädt.

Ob du nun die Architektur bewunderst, durch die wunderschönen Gärten schlenderst oder einfach nur die friedvolle Atmosphäre genießen möchtest – das kulturelle Zentrum Kloster Kamp bietet für dich bestimmt etwas ganz besonderes.


Was sind deine Eindrücke vom Kloster Kamp?

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