Frank Sarodnick
Frank

Ich bin vor 20 Jahren von Berlin an den Niederrhein gezogen und teile mit dir meine Faszination für diese wundervolle Region.

Brandenburger Tor in Berlin

Als gebürtiger Berliner, der vor über 20 Jahren an den Niederrhein gezogen ist, habe ich zahlreiche kulturelle und regionale Unterschiede zwischen diesen beiden einzigartigen Regionen Deutschlands kennengelernt.

Heute möchte ich einige meiner persönlichen Erfahrungen und Beobachtungen teilen.

Architektur und Hausbau

Der erste augenfällige Unterschied zeigt sich bereits in der Bauweise der Häuser.

Im Berliner Umland findest du viele alte Häuser, die einen Sockel aus gebrannten Klinkern haben. Dieser geht bis in eine Höhe von etwa 1,50. Danach ist das Mauerwerk verputzt.

Am Niederrhein hingegen dominiert die klassische Klinkerbauweise. 

Als Berliner war ich zunächst verwirrt und dachte, den Häusern würde der "finale" Putz fehlen - bis ich lernte, dass dies hier der gewollte Architekturstil ist.


Der Pumpensumpf

Eine weitere Besonderheit, die mir am Niederrhein begegnete, war der sogenannte "Pumpensumpf" - eine Einrichtung, die ich aus Berlin überhaupt nicht kannte.
Ein Pumpensumpf ist eine Art Grube im Waschkeller. In diese Grube läuft das Wasser der Waschmaschine hinein, um dann mit Hilfe einer Tauchpumpe  in die Kanalisation befördert zu werden. Der Pumpensumpf hat sich mir überhaupt nicht erschlossen:

  • immer ist Wasser in dem Pumpensumpf
  • die Tauchpumpe kann defekt sein, dann läuft das Wasser über
  • moderne Waschmaschinen pumpen gut ab
  • der Pumpensumpf verschlammt vom Abwasser der Waschmaschine

Ich empfand und empfinde einen Pumpensumpf immer noch als eine unnötige und umständliche Einrichtung.

Vor 20 Jahren habe ich eine kleine Sanitär-Hebeanlage im Waschkeller installiert und habe seit diesem Moment Ruhe.


Zäune

Ein ganz markanter Unterschied zeigt sich in der Art, wie Grundstücke eingezäunt werden.

Im Berliner Umland ist es üblich, das gesamte Grundstück mit einem Zaun zu umgeben - einschließlich des Eingangsbereichs. Der Zaun soll verhindern, dass ungebetene Gäste an das Haus kommen oder auf das Grundstück gelangen. Diese gefühlte Sicherheit wird oft dadurch erreicht, dass der Zaun 1,60 bis 1,80 hoch ist. 

Am Niederrhein hingegen ist die Gestaltung offener, der Zugang zum Haus und oft auch der Carport ist meist nicht durch einen Zaun versperrt.


Fahrradkultur und Infrastruktur

Was mir sofort augefallen ist, als ich von Berlin an den Niederrhein gezogen bin, ist die ausgebaute Fahrradstruktur der Region. 

Mit seinem ausgebauten Leitsystem (Knotenpunktsystem), vielen asphaltierten Feldwegen und zahlreichen Rastmöglichkeiten ist der Niederrhein ein totales Paradies für Radfahrer.

Es gibt die vielfältigsten Radrouten und Rundtouren. 
Eine besondere Radroute ist die Route, die dich entlang des Nordkanals in die Zeit Napoleons versetzt. 
Eine andere Strecke führt um den wunderschönen Hariksee. Oder du entdeckst mit dem Rad einmal die Krickenbecker Seen.

Es ist einfach schön, wenn ich mich hier auf mein Rad setze und einfach losfahren kann.

Knotenpunktsystem für Radler am Niederrhein

Ich stehe vor dem Wegweiser. 

Rad und Pferde am Niederrhein

Pferd und Rad am Niederrhein. 

Im Vergleich dazu ist das Radfahren in Berlin und im Berliner Umland oft mühsam und wenig attraktiv.


Geologische Überraschungen

Zu meiner allergrößten Überraschung stellte ich nach dem Umzug von Berlin fest, dass der Niederrhein in bzw. an einem potenziellen Erdbebengebiet liegt. Zunächst konnte ich das überhaupt nicht glauben. 

Nach kurzer Recherche fand ich heraus, dass sich das letzte große Beben 1992 in Roermond ereignet hatte. Das Beben hatte eine Stärke von 5,9 auf der Richterskala. Roermond liegt direkt an der deutsch/niederländischen Grenze. Die Auswirkung des Bebens waren natürlich auch am Niederrhein zu spüren. 

In Berlin gibt es zwar ab und an politische Beben, aber davon wackelt die Erde nicht :-).

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